
Nach 14jähriger Planung ist der Stopp des Hochwasser-Projekts in Gmund am Tegernsee durch das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim sehr zu begrüßen! Geplant war ein unterirdischer Ablauf am Nordufer des Sees, der durch die Mangfall führen sollte und eine Regulierung des Seespiegels von max. 20cm ermöglichen sollte. Kosten von ca. 14 Mio. Euro und eine Mega-Baustelle sind damit vom Tisch!
Dieses gigantische Bauwerk wäre ein fataler Eingriff in die Flora und Fauna des Tegernsees und ein weiterer Schritt in die falsche Richtung gewesen.
Unsere Flüsse sind begradigt und kanalisiert, viele Flächen sind durch Bauvorhaben komplett versiegelt und die natürlichen Überschwemmungsgebiete werden durch Wohnbebauungen und Hochwasserschutzmaßnahmen, wie etwa an der Rottach, immer weniger. Der Seewasserspiegel steigt durch diese Eingriffe schneller an und Hochwasserschäden, auch begünstigt durch den Klimawandel, sind dadurch am Ende von uns selbst verursacht. Das geplante Projekt hätte die Hochwasserlinie möglicherweise noch mehr verschoben und eine seenahe Bebauung weiter verstärkt. Seeanwohner und Gemeinden wissen um die besonders gefährdete Lage der Grundstücke und sollten mit den Vorzügen, als auch mit den Nachteilen leben können.
Bezeichnend ist, dass nicht der ökologische Schaden und eine Verhinderung weiterer künstlicher Eingriffe in den See und seiner Zuläufe ausschlaggebend für den Stopp des Projekts waren, sondern ökonomische Gründe überwiegten: eine negative Kosten-Nutzen-Rechnung, also das Geld.
So oder so, eine gute Entscheidung für die Natur, die ausnahmsweise mal gewonnen hat!
Ein Artikel dazu im Miesbacher Merkur gibt es hier…
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